Artikel aus dem Freien Wort:

"PROBENLAGER HILDBURGHÄUSER SÄNGER IM SCHULLANDHEIM SCHAFHAUSEN 2004

Singen macht Spaß - und auch viel Arbeit

Wenn 80 Jungen und Mädchen von früh bis spät singen, muss das einen triftigen Grund haben

 

VON WOLFGANG SWIETEK

Natürlich haben sie jede Woche Chorprobe, die Jungen und Mädchen vom Gemeinsamen Jugendchor des Gymnasiums Georgianum und der Regelschule I in Hildburghausen. Doch das scheint ihnen nicht genug. Einmal im Jahr fahren sie noch in ein Probenlager, um den ganzen Tag lang singen zu können.

 Schafhausen - Soviel Begeisterung für den Gesang, ist das überhaupt noch "in" bei jungen Leuten? Selbst zu musizieren ist doch aufwändiger als den CD-Player einzuschalten. Roland Schäl lacht. "Bis jetzt haben wir es noch immer geschafft, Schüler für unseren Chor zu begeistern. Wir wollen alles dafür tun, dass dies auch in den nächsten Jahren so bleibt." Ein Selbstläufer ist das sicher nicht. Von allein wird kaum ein Schüler sagen: "Ich würde gern in einem Chor mitsingen." Wäre da nicht Schäls Frau, die sich als Lehrerin in der Regelschule I in Hildburghausen um das musikalische Interesse bei den Schülern bemüht und neue Mitglieder für den Gemeinsamen Jugendchor begeistert, und natürlich seine kontinuierliche Arbeit auf dem Gebiet der Musik am Gymnasium Georgianum, gäbe es diesen Chor nicht. Seit Jahren ist dieser Chor untrennbar mit dem Namen Gudrun und Roland Schäl verbunden. Dass ihnen inzwischen die wöchentlichen Chorproben nicht mehr ausreichen - den beiden Chorleitern nicht und auch nicht den mitunter bis zu 100 Sängerinnen und Sängern - hängt mit den Ansprüchen zusammen, die sie sich stellen. Beim Weihnachtsoratorium am Sonntag um 17.Uhr in der Christuskirche werden einige von ihnen die Stadtkantorei Hildburghausen verstärken. Und in der Woche darauf, am Freitag dem 10. Dezember, um 19.Uhr ebenfalls in der Christuskirche, ist dann ihr großer Abend - da laden sie zum "Weihnachtssingen" ein. Ein Repertoire, von dem sie bei Konzerten über Jahre zehren können wie das Erwachsenenchöre praktizieren, ist in einem Jugendchor kaum möglich. Weil jedes Jahr erfahrene Chorsänger als Schulabgänger auch den Chor verlassen. Und "die Neuen" müssen sich das Standard-Repertoire erst wieder erarbeiten.

Auch beim Chorlager in der vorigen Woche waren wieder 13 Siebtklässler neu zum Chor gestoßen, die "auf den aktuellen Stand" gebracht werden mussten. Und Neues ausprobieren, auch das gehe in einem ganztägigen Chorlager ohne Zeitdruck eben besser als in den wöchentlichen Chorproben, so Roland Schäl.


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"Auch Chorleiter Schäl musste bei einem Sketch mitspielen"

Ein solches Probenlager hat jedoch nicht nur eine musikalische Seite. 80 Jungen und Mädchen über mehrere Tage rund um die Uhr zu betreuen, noch dazu bei einem solchen Altersunterschied, ist das überhaupt zu schaffen von zwei Chorleitern? "Eindeutig nein", sagt Gudrun Schäl, "Hätten wir nicht so treue Helfer, die uns beim Chorlager unterstützen, die teils dafür extra ein paar Tage Urlaub nehmen, könnten wir das gar nicht verantworten."


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"Gudrun und Roland Schäl waren in ihrem Element"

Und ihr Mann ergänzt: "Von beginnender Pupertät bis (fast) erwachsen sind ja alle Altersstufen vertreten. Da ist man nicht nur als Chorleiter gefragt, da muss man oft auch Seelentröster sein. Doch die Großen helfen kräftig mit, betreuen die Kleineren, helfen sich gegenseitig. Auch das festigt einen Chor."  Und da sind die "Ehemaligen". Wie Frank Sauerbrey, der von der siebten bis zwölften Klasse selbst im Chor mitsang und nun die Uniform der Bundeswehr trägt. Er hat für diese Tage Urlaub eingereicht beim Bund, um als Betreuer mit ins Chorlager zu fahren. So schlecht können seine Erinnerungen an diesen Chor also nicht sein. Aus Recklinghausen ist eine Helferin gekommen in ihre frühere Heimat, übrigens nicht zum ersten Mal. Sechs ehemalige Chormitglieder sind es diesmal, die den beiden Chorleitern zu Hand gehen. Und auch zwei Muttis sind mit von der Partie.


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" "Gespielte Lieder" galt es am Abschlussabend zu erraten."

Das Schullandheim in Schafhausen in der Rhön bietet dem Chor übrigens beste Voraussetzungen, schon von der Größe her wären die Schullandheime im hiesigen Landkreis überfordert bei 90 Personen. Schon zum 7. Mal ist der Jugendchor hier zu Gast.


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"80 Jungen und Mädchen probten im Chorlager unter der Leitung von Gudrun und Roland Schäl"

Und gern gesehen, wie die Leiterin des Schullandheimes Adelheid Friedrich bestätigt. "Mit euch haben wir überhaupt keine Arbeit", sagen auch die beiden jungen Männer, die hier als Zivis tätig sind. Doch das ist charmant übertrieben. Zumindest machen sie sich viel Arbeit, tun Dinge, zu denen sie nicht verpflichtet wären. Bauen den jungen Leuten am Abend ein Buffet auf, sogar mit extra Salaten, als sie mitbekommen haben, dass einige von den Schülern Vegetarier sind. Auch im "verflixten siebten Jahr" verlief das Chorlager ohne Probleme. Das Erlernte werden die Chormitglieder nun in 2 Veranstaltungen in der Christuskirche unter Beweis stellen."

Termine:

[- jeden Montag 13.45 Probe!]
dieses Schuljahr keine Proben mehr!

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